WEITERE FRAGEN

Ist die Menschheit dem Zeitalter unterworfen, oder ist das Zeitalter der Menschheit unterworfen? Und sollte man die Vergangenheit und Zukunft vergessen, um in der Gegenwart zu bleiben?

Der Gnani bleibt in der Gegenwart

Fragender: In der Beschreibung der Zeitzyklen, gab es da jemals zuvor ein Kaliyug?

DadashriEs gibt in jedem Zeitzyklus ein Kaliyug. Kaliyug ist wie die Nacht, die dem Tag folgt, nicht wahr? So ist es mit dem Kaliyug. Wegen des Kaliyug wird das Satyug (die Ära, in der es Einheit von Verstand, Sprache und Körper gibt) 'Satyug' genannt. Wenn es kein Kaliyug gäbe, hätte Satyug keinen Wert.

Fragender: Ist der Mensch der Ära des Zeitzyklus (Yug) unterworfen, oder ist das Zeitalter dem Menschen unterworfen?

Dadashri: Der Mensch ist gegenwärtig der Zeit unterworfen. Aber die Zeit als ein ewiges Element (Muda Samay) ist wegen dir entstanden (wegen der Überzeugung: „Ich bin dieser Nicht-Selbst-Komplex“). 'Du' (das Selbst) bist der König, und all dies ist infolge des Königs entstanden.

FragenderIst Zeit (Samay) Gott, und ist Zeit der absolute Gott (Parmeshwar)?

Dadashri: Zeit kann nicht der absolute Gott (Parmeshwar) sein. Sonst würden die Menschen umhergehen und singen: „Zeit, Zeit ...“ (anstelle von Gott). 'Du' selbst bist der absolute Gott (Parmeshwar), und du musst wissen, dass die Zeit dabei nur ein Instrument (Nimit) ist.

Wie groß ist der Unterschied zwischen 'uns – dem Gnani Purush', und Dir? 'Wir' haben die Zeit überwunden. Die Menschen werden von der Zeit verzehrt. 'Du' musst die Zeit noch überwinden. Wie kannst du Zeit überwinden? Die Vergangenheit ist vergessen. Die Zukunft liegt in den Händen der sich bedingenden Umstände (Vyavasthit), deshalb musst 'Du' in der Gegenwart bleiben. Damit kann die Zeit überwunden werden. Indem Du fortfährst, weiter die Innenschau (Samayik) unseres Akram Vignan zu machen, wirst Du lernen, in der Gegenwart zu bleiben. Sie kommt nicht einfach so zu dir. Wenn Du eine Stunde lang Innenschau (Samayik – das Selbst sein und das selbst 'sehen') machst, bist Du in der Gegenwart (Vartaman).

Was bedeutet es, in der Gegenwart zu bleiben? Wenn du deine Abrechnungen niederschreibst, bleibst du dann nicht voll auf deine Abrechnungen konzentriert? Wenn du (dein Verstand) in die Zukunft abdriftest, wirst du in deiner Buchhaltung Fehler machen. Wenn du in der Gegenwart bleibst, ist es möglich, keinen einzigen Fehler zu machen. Was ich Dir sage, ist, dass Du die Gegenwart erleben solltest, die sich direkt vor Dir befindet. Die Vergangenheit ist vorbei. Selbst Intellektuelle würden nicht in der Vergangenheit herumwühlen. Und an die Zukunft zu denken, bedeutet, sich Sorgen zu machen.

Bleibe deshalb in der Gegenwart. Während der Satsang jetzt stattfindet, höre mit der Konzentration des Chit (innere Aufmerksamkeit und visuelle Vorstellungskraft) zu. Wenn du deine Geschäftsbücher abrechnest, tue es mit dieser Konzentration (Ekagra) deines Chit. Und wenn du jemanden beschimpfst, tue es mit der gleichen Konzentration (Ekagra) deines Chit. Derjenige, der ständig in der Gegenwart bleibt, ist ein Gnani. Die Menschen können die Gegenwart nicht genießen, weil sie sich um die Zukunft und die Vergangenheit sorgen. Sie machen sogar Fehler in ihrer Buchhaltung. Der Gnani Purush wird niemals die Gegenwart verderben.

Fragender: Müssen wir die Zukunft und die Vergangenheit vergessen?

Dadashri: Nein, du musst sie nicht vergessen, du musst einfach nur in der Gegenwart bleiben. Vergessen ist eine Last. Man kann nicht vergessen, selbst wenn man es möchte, und abgesehen davon, je mehr man versucht, zu vergessen, desto mehr wird man sich daran erinnern. Ein Mann erzählte mir: „Wenn ich mich hinsetze, um meditative Innenschau (Samayik) zu machen, denke ich für mich: 'Heute werde ich nicht an das Geschäft denken.' Und an diesem Tag ist die erste Sache, die ich in meiner Innenschau sehe, das Geschäft.“ Warum passiert das? Weil er, als er sagte, er wolle nicht daran erinnert werden, im Grunde genommen Verachtung demgegenüber empfand! Du solltest gegenüber nichts verächtlich sein.

Es gibt nur eine Sache, und das ist, in der Gegenwart zu bleiben. Du hast weder mit der Vergangenheit noch mit der Zukunft etwas zu tun. In der Gegenwart zu verbleiben, ist der unsterbliche Zustand (Amarpad). 'Wir' bleiben genauso, wie 'wir' sind, in der Gegenwart. Wenn du 'uns' nachts weckst, werden 'wir' der Gleiche sein; und wenn du 'uns' am Tage weckst, sind 'wir' der Gleiche. Wann immer du 'uns' siehst, werden 'wir' genau so sein, wie 'wir' jetzt sind.

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