Welcher Zusammenhang besteht zwischen Verstand und Leben, und zwischen Verstand und Seele?

Der heutige Verstand besteht aus den Überzeugungen der Vergangenheit

Fragender: Kannst du etwas über den Verstand (Mun) die Lebewesen (Jiva) und die Seele (Atma) sagen?

Dadashri: Der Verstand ist das, was man im vergangenen Leben für das (relative) Atma gehalten hat. Der Verstand ist die Verbindung zum vergangenen Leben, und dieses Lebewesen von heute ist das, was man jetzt für das (relative) Atma hält. Und das Dritte ist die Seele. Die eigentliche Seele (das Selbst) ist unbewegt (Achal, beständig, stabil). Und das, was man für das (relative) Atma hält, was man als Lebewesen bezeichnet, bewegt sich (Sachar, beweglich, ruhelos). Sachar bedeutet mechanisches (relatives) Atma (selbst). Es ist das, was du für das (relative) Atma hältst, es ist eine falsche Überzeugung, und gemäß der richtigen Überzeugung bist du unbewegt, still (Achal). Diesen Achal-Zustand des Selbst erlangt man durch den Gnani Purush. Deshalb wird deine (wahre) Ruhe niemals unterbrochen, es wird nie wieder Unruhe (Sachar) entstehen.

Je nachdem, welches Wissen in Form von Überzeugungen du in deinem vergangenen Leben hattest, dementsprechend ist der Verstand (des jetzigen Lebens). Und die Überzeugungen (das Wissen) dieses Lebens werden den Verstand des nächsten Lebens bestimmen. Wenn sich der Verstand auflöst, dann entsteht Freiheit.

Der Verstand ist das Beste und Größte von allen Dingen. Dein heutiger Verstand ist ein Abbild deines vergangenen Lebens. Was auch immer du in deinem vergangenen Leben getan hast und womit du beschäftigt warst, das ist heute alles in Form von grundlegenden Aspekten im Inneren vorhanden. Wenn ich dir das alles im Detail erzählen würde, würde das sehr lange dauern!

Wenn du in deinem früheren Leben die innere Absicht (Bhaav) gefasst hattest, dass es gut ist, Fleisch zu essen, dann wirst du, obwohl du in deinem früheren Leben Vegetarier warst, keine andere Wahl haben, als in diesem Leben Fleisch zu essen. Durch die Absicht (Bhaav), die du hattest, wurde ein Samen gesät.

Anhand der Gedanken, die der Verstand dir jetzt präsentiert, kannst du erkennen, wie es in deinem früheren Leben gewesen sein muss. Man kann sagen, ob man ein Bettelmönch, ein Edelmütiger, ein Menschenfreund oder jemand war, der Almosen empfing. All das kann man wissen. Er (der Verstand) ist in der Tat wie ein Foto des vergangenen Lebens. Aber das ist die Grundlage, das Fundament, ansonsten ist das alles sehr umfangreich, wenn man es dir beschreiben würde. Und daraus kann man ableiten, wie entwickelt man ist.

„Der grobstoffliche Verstand (Sthool Mun) ist das vergangene (relative) Atma (Purvatma).“ Der grobstoffliche Verstand eines jeden ist sein vergangenes (relatives) Atma. Die Leute fragen: „Was ist der Verstand?“ Er ist das (relative) Atma der Überzeugungen der Vergangenheit. Lies das und finde heraus, wo du vorher warst, und das ist dein Verstand. Du kannst wissen, wie dein vorheriges Leben war. Du wirst sehen, was du in deinem vergangenen Leben getan hast, wenn du deinen Verstand liest.

Die Gedanken, die du in deinem früheren Leben hattest, erschaffen deinen Verstand. Das bedeutet der Verstand. Er sät 'Gedankensamen', die heute in Form von Samen bestehen bleiben. Wenn du jedoch von diesen Gedanken vereinnahmt (Tanmayakar) wirst, werden sie zu einem Baum heranwachsen. Wenn du nicht von ihnen vereinnahmt wirst, wird der 'Samen' 'geröstet'. Selbst wenn man keine Selbst-Realisation (Gnan) erlangt hat, wird der Samen geröstet, wenn man nicht von seinen Gedanken vereinnahmt wird und wegsieht.