Für diejenigen, die auf dem Weg nach Moksha voranschreiten und sich stetig weiterentwickeln wollen, ist es unerlässlich, die Fallstricke zu kennen, die es auf diesem Weg gibt. Genauso wichtig ist es, täglich eine unvoreingenommene Innenschau, Analyse und Bewertung der inneren Tendenzen vorzunehmen, die in die Richtung dieser Fallstricke gehen. Die Fallstricke sind:
Anhaftung mit Stolz: Wenn uns jemand großen Respekt entgegenbringt, ruft das ein Gefühl von Stolz hervor, das in der Tat sehr süß schmeckt. Infolgedessen entwickeln wir Anhaftung mit Stolz. Solange irgendeine Süße in weltlichen Interaktionen erlebt wird, kann das ununterbrochene Gewahrsein der Seele nicht bestehen bleiben. Das liegt daran, dass die Süße Unterbrechungen verursacht, indem sie das Gewahrsein einschläfert.
Wenn man Respekt genießt, wird unser Gewahrsein der Seele vermindert. Wenn man jedoch anfängt, sich nach mehr und mehr Respekt zu sehnen, wird es im Inneren völlig dunkel. Aus Sicht der Befreiung ist einfacher Stolz noch hinnehmbar. Diejenigen jedoch, die ihre Energie ständig darauf verwenden, sich mit der Frage zu beschäftigen: „Woher bekomme ich Respekt, wie kann ich in den Augen der Welt Respekt und Anerkennung bekommen?“, sind in großer Gefahr. Stolz kann entfernt werden, aber es ist äußerst schwierig, den Hunger nach Stolz auszulöschen. Um auf dem Weg der Erlösung durch Gnade voranzukommen, sollte die Absicht, sich selbst wichtig zu nehmen, allmählich verschwinden.
Verlangen nach Lob: Verlangen bedeutet, dass man immer mehr Lob hören möchte. Direkt oder indirekt sucht man ständig nach Lob für sich selbst. Wenn man gelobt wird und den ganzen Tag wie trunken umherwandert, nennt man das einen Lob-Rausch.
Wenn uns jemand lobt, indem er sagt: „Das hast du gut gemacht!“, schmecken wir sofort die Süße des Handelnder-Seins. Das führt zu einem späteren Zeitpunkt zu unserem spirituellen Abstieg! Die Menschen mögen uns in den Himmel heben, sie mögen uns auf ein Podest stellen und vielleicht sogar glauben, dass wir lobenswert sind. Aber was haben wir mit dem zu tun, was andere denken und glauben? Dennoch nimmt das Ego den ganzen Ruhm an sich und lenkt uns vom Weg der Befreiung ab. Wenn jemand etwas Gutes sagt, gefällt uns das; wenn jemand etwas Schlechtes sagt, gefällt uns das nicht. Wenn es keinen Unterschied zwischen bitter und süß (Beleidigung und Lob) gibt, dann wisse, dass spirituelles Wissen da ist. Derjenige, der nicht zwischen bitter und süß unterscheidet, und der weder von dem einen noch von dem anderen beeinflusst wird, verdient den spirituellen Fortschritt.
Der Wunsch, verehrt zu werden: Der Wunsch, von Menschen verehrt zu werden, ist eine weitere große Falle. In dem Moment, in dem jemand die Hände faltet und sich andächtig vor uns verneigt, steigt das innere süße Kribbeln zu einem Crescendo an. Wir fühlen uns geehrt und schwelgen deshalb in solchen vorübergehenden Vergnügungen. Das ist ein völlig falscher Weg. Es gibt keine schwerwiegendere Krankheit als dieses intensive Verlangen danach, anerkannt und verehrt zu werden.
Wer sollte verehrt werden? Die Seele ist in der Tat das, was verehrt werden sollte. Wo ist also die Notwendigkeit, den Körper zu verehren? Was bringt uns die Verehrung des Körpers, der bei der Bestattung unweigerlich verbrannt werden wird? Wenn Menschen uns loben und willkommen heißen, entwickeln wir allmählich eine Gewohnheit dafür; sie ergreift von innen Besitz von uns, genau wie die Gewohnheit, Tee zu trinken. Wenn wir es dann nicht bekommen, sind wir fassungslos und leiden.
Man kann sogar zur Täuschung greifen, um Respekt und Anerkennung von anderen zu bekommen. Wonach sehnt man sich hier? Das Bedürfnis, verehrt zu werden, ist eine Bettelei. Solche Gewohnheiten, die sich festgesetzt haben, gehen nicht so leicht weg. Die Menschen erschaffen sich ihre eigene Welt der Selbstdarstellung und erzeugen Situationen, sodass sie überall, wo sie hingehen, Anerkennung erhalten. Diejenigen, die nach Lob und Anerkennung suchen, werden nicht in der Lage sein, die Wahrheit zu erlangen. Darin liegt eine große Gefahr, also Vorsicht!
Neugierig zu sein, was die Leute über mich sagen: Eine weitere schwere Krankheit auf dem Weg nach Moksha (Befreiung) ist, zu lauschen, um etwas aufzuschnappen, das über uns gesagt wird. Man versucht insgeheim, zu belauschen, was der andere über einen sagt. Wenn wir zufällig hören, was andere über uns sagen, wird das unsere geistige Gesundheit beeinträchtigen. Auf der Grundlage dessen, was wir hören, bildet sich in unserem Verstand eine starke Meinung über Menschen – eine negative Meinung über diejenigen, die negativ über uns sprechen, und eine positive Meinung über diejenigen, die gut über uns sprechen. Jemand, der nach Moksha gelangen will, sollte glücklich sein, wenn jemand schlecht über ihn spricht. Denn in Wirklichkeit befreit die andere Person ihn von seinem Karma, indem sie die Negativität auf sich nimmt. Derjenige, der spricht, mag es beiläufig und ohne viel darüber nachzudenken gesagt haben, aber es ruiniert unseren Verstand und unseren Schlaf.
Der Weg zur endgültigen Befreiung wird verfehlt, wenn man wissen will: „Was haben sie über mich gesagt, als ich weg war?“ Lass die Leute sagen, was sie wollen. Die Welt wird reden, wenn wir Fehler gemacht haben. Warum sollten wir etwas dagegen haben? Wenn jemand negativ über uns spricht, dann soll er es tun, denn es ist gut für uns. Wir müssen stark bleiben. Selbst ein kleiner Fehler in dieser Angelegenheit kann zu schrecklichen Problemen auf dem Weg zur Befreiung führen. Es ist die Täuschung in uns, die unseren Verstand dazu bringt, heimlich den Gesprächen anderer Menschen zu lauschen.
Angst vor dem, was die Leute sagen werden: „Was werden die Leute sagen?“, ist die größte Krankheit auf dieser Welt. Jemand, der befreit ist, gerät niemals unter den Druck gesellschaftlicher Einflüsse. Normalerweise wendet man Täuschung und Betrug aus Angst an, aber aus Angst wovor? Derjenige, der fehlerhaft ist, wird Angst haben, nicht wahr?
Wer den intensiven, brennenden Wunsch und das Verlangen nach Befreiung hat, wird auf dem Weg der Befreiung von keinerlei Hindernissen berührt. Das ständige Gewahrsein: „Außer der Befreiung will ich überhaupt nichts“, wird die Täuschung verschwinden lassen. Das jeden Morgen fünfmal zu sagen, wird das Gewahrsein entstehen lassen, um die Täuschung zu besiegen.
Leicht zu beeinflussen durch das, was andere sagen: Viele Menschen lassen sich leicht von dem beeinflussen, was andere sagen. Wenn jemand drittes vorbeikommt und negativ über irgendwen spricht, neigen wir sofort dazu, uns eine negative Meinung über die genannte Person zu bilden. Es ist richtig, nicht so leichtgläubig zu sein, dass man sich von dem, was andere sagen, beeinflussen lässt. Wir müssen erkennen, dass die andere Person nur versucht, uns auf ihre Seite zu ziehen. Param Pujya Dada Bhagwan nennt sein eigenes Beispiel: „So viele Leute kommen und erzählen mir alle möglichen Dinge, aber ich bleibe unberührt. Ich lasse mich von ihren Worten nicht beeinflussen.“
Man macht Fortschritte, wenn man sich von nichts beeinflussen lässt, das nichts mit dem Ziel der Befreiung zu tun hat. Das sichert den spirituellen Fortschritt. Halte dich nur an die Worte, die befreien. Jedes Wort, das uns von unserem Ziel und der richtigen Sicht abbringt, sollte nicht in unseren Verstand gelangen dürfen. Das Mittel dagegen ist, 'auf schauspielernde Weise' zuzuhören, d.h., so zu tun, als würde man ernsthaft zuhören, während man in Wirklichkeit nur oberflächlich zuhört. Äußerlich widersprechen wir nicht, und innerlich verlassen wir uns einzig auf die richtige Sichtweise. Jeder wird so sprechen, wie er es versteht; aber wir als spirituell Suchende sollten uns nur auf die richtige Sichtweise stützen.
Ein 'Weichensteller', der uns vom Weg nach Moksha (Befreiung) ablenkt und uns in eine andere Richtung drängt: Wenn uns auf unserem Weg nach Moksha ein 'Weichensteller' (jemand, der uns vom Weg abbringt) begegnet, gibt es keine Garantie dafür, dass wir auf unserem Kurs bleiben. Wenn sich das Gleis ändert, ist nicht abzusehen, wo wir landen werden.
Solange der Zug auf der Hauptstrecke fährt, d.h. auf dem richtigen Gleis, werden wir nicht des großartigen spirituellen Zustands beraubt, den wir vom Gnani erhalten haben. Um uns davor zu bewahren, in diese Falle zu tappen, sollten wir mit großer Sorgfalt sicherstellen, dass unsere 'Hauptstrecke' (das Ziel der Befreiung) nicht verändert wird und wir uns immer an den Weg und das Ziel halten, so wie uns der Gnani angeleitet hat.
Sturheit: Jemand, der nach Moksha (zur Befreiung) gehen will, muss vollkommen geradlinig werden; auf dem Weg nach Moksha ist nicht ein Fünkchen Sturheit erlaubt. Der Gnani Purush sagt, dass Sturheit ein großes Hindernis auf dem Weg zur Befreiung ist, und wenn man geradlinig wird, kann man Gott werden.
Der Grund für unsere Sturheit ist, dass wir die Dinge auf unsere Weise durchsetzen wollen. Wir greifen auf manipulative Techniken oder Einschüchterungsmethoden zurück, wie Schmollen, Wutanfälle und was auch immer sonst noch nötig ist, um die Dinge in unserem Sinne durchzusetzen. Wenn man mit solchen Versuchen Erfolg hat, bildet sich mit der Zeit eine starke Meinung im Verstand: „Wenn wir stur bleiben, können wir die Dinge leicht auf unsere Weise durchsetzen.“ Mit jedem Erfolg wird diese Meinung stärker und stärker. Sturheit lebt von genau dieser Meinung. Deshalb ist es wichtig, dass diese Meinung zerbricht. Andernfalls wird derjenige, der stur ist, sowohl auf dem weltlichen Weg als auch auf dem Weg nach Moksha schwer bestraft.
Wenn wir unsere Sturheit zugeben, beginnt sie zu verschwinden. Wenn wir sie aber leugnen, wird sie noch stärker. Wenn eine wahre Aussage, die das Herz befriedigt, nicht akzeptiert wird, ist das wahrlich das Wesen von Sturheit. Sture Menschen richten sich nach ihrer eigenen Meinung. Bei denen, die sich entsprechend der Anleitung des Gnani verhalten, endet das Stursein.
Unersättliche Gier: Die Gier lässt uns unser Ziel vergessen. Das, was unser Ziel zerstört, ist unser Feind. Gier neigt dazu, bei uns zu bleiben, aufgrund unserer alten Gewohnheit, in die vorübergehenden Vergnügungen des Verstandes und des Körpers einzutauchen und sie zu genießen. Diese Vergnügungen führen uns in ein Netz von Verstrickungen. Wir müssen jedoch entscheiden, dass wir Moksha (Befreiung), unser Ziel, nie aus den Augen verlieren, und müssen uns bei jedem Anzeichen von Gier sagen: „Nein, ich will diesen Weg gehen, ich will keine vergänglichen Vergnügungen; ich will auf meinem Weg zur Befreiung weitergehen und mein Ziel erreichen.“
Das Wissen um die oben genannten Fallstricke wird uns helfen, aber nur in begrenztem Maße, es sei denn, ein Gnani ist präsent.
Das liegt daran, dass diese Fallstricke schwer zu finden sind, und wenn man einmal gefallen ist, wird es noch schwieriger, wieder herauszukommen. Nur durch die Gnade des Gnani sind wir in der Lage, unsere Fehler zu sehen, wenn er uns auf sie hinweist und wir sie untersuchen. Wenn wir dann allmählich seinen Anweisungen folgen, sind wir in der Lage, uns aus diesen Fehlern zu befreien.
Daher ist die Anwesenheit eines Gnani im Leben eines jeden Suchenden, der auf dem Weg der Befreiung vorankommen will, unverzichtbar.
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